Solange ich denken kann, haben mich Natur- und Kulturwunder fasziniert.

Mein Vater hatte früher ein Buch mit dem Titel „Die Wunder der Welt“. Darin gab es die ursprünglichen sieben Weltwunder und dann noch einige sehr beeindruckende, von Menschenhand geschaffene Denkmäler aus der ganzen Welt. Als ich klein war, sah ich mir oft die Bilder an, las später den Text dazu und träumte davon, sie alle zu besuchen. Ich war so enttäuscht, als ich herausfand, dass von den ursprünglichen sieben Wundern nur noch eines übrig war!

Aber seitdem wollte ich Angkor Wat und die Pyramiden und Stonehenge und die Chinesische Mauer und die Terrakotta-Armee besuchen und und und und.

Stonehenge Great Britain United Kingdom prehistoric
Stonehenge

Auch meine Liebe zu Naturwundern begann früh. Meine Eltern hatten ein Abonnement für das Geo Magazin. Ich erinnere mich, als ich vielleicht 7 oder 8 Jahre alt war, war Fidschi mit all den Korallenriffen und Stränden auf dem Titel, und seitdem wollte ich dort so gerne hinfahren.

Ich verschlang auch die Reportagen über Vulkane und Geysire und heiße Quellen. Und den Grand Canyon. Und Wüsten. Und die Antarktis.

Beeinflusst diese Besessenheit mit den Wundern der Welt meine Reiseziele? Wahrscheinlich schon. Aber mehr auf einer unbewussten Ebene, denn ich war noch nicht in Kambodscha, China oder Fidschi. Obwohl ich Letzterem zumindest schon mal nahe gekommen bin. Als ich in Australien gelebt habe, wollte ich nach Fidschi fliegen, um Urlaub vom Working Holiday zu machen. Aber zu der Zeit gab es dort einen Militärputsch, und es war einfach nicht sicher, dorthin zu reisen.

Mt. Yasur on Tanna Island, Vanuatu volcano eruption
Mt. Yasur auf Tanna Island, Vanuatu

Stattdessen flog ich nach Vanuatu, und war das eine gute Entscheidung! Ich habe mich an einem Wasserfall abgeseilt, bin mit Haien getaucht und habe mich am Rand eines ausbrechenden Vulkans gesessen. Ich habe dort definitiv meinen Verlangen nach Naturwundern gestillt.

Ich denke, mein Vater hat meine Liebe zu diesen Dingen auch gefördert, und als Ergebnis waren wir zusammen in Stonehenge und Ägypten. Es hat so viel Spaß gemacht, meinem Vater dabei zuzusehen, wie er all die alten Tempel und natürlich die Pyramiden angeguckt hat. Es war, als würde man einem Kind in einem Süßwarenladen zuschauen. Ich hatte ihm die Reise zu seinem Geburtstag geschenkt, und es war das Beste, was ich je gemacht habe!

Wir waren auch zwei Tage lang in der Sahara, wo es viele Naturwunder zu entdecken gab. Versteinerte Bäume, verrückte, vom Wind geformte Felsformationen und sehr steile Dünen, die wir mit dem Jeep hoch und runter fuhren.

White Desert Egypt Weiße Wüste
Die Weiße Wüste in Ägypten

Ganz gleich, ob es sich um natürliche oder vom Menschen geschaffene Wunder handelt, diese Wunder machen mich immer demütig. Neben so etwas wie Stonehenge erscheinen deine eigenen Errungenschaften so trivial. Und ein ausbrechender Vulkan lehrt dich deine eigene Bedeutungslosigkeit und Sterblichkeit.

Aber gleichzeitig geben sie mir das Gefühl, lebendig zu sein! Und in Frieden. Als ob ich dazu bestimmt wäre, dorthin zu gehen, um ein Stück von mir zu finden.

Ganz ähnlich fühle ich mich, wenn ich mitten in der Nacht ein großes Gewitter mit Blitzen beobachte. Oder wenn ich in der Wüste nach Sternschnuppen Ausschau halte. Oder wenn ich einen Regenbogen sehe. So kitschig, ich weiß! Zählen die zu den Naturwundern? Ich würde auch Nordlichter in diese Liste aufnehmen, die ich allerdings noch nicht gesehen habe. Aber sie auf jeden Fall auf der Bucketliste.

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