Für Reisende, die das erste Mal nach Marokko kommen, sind die Begriffe Souk und Medina häufig unklar. Um ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen, habe ich diesen Artikel geschrieben.
Was ist eine Medina?
Die Medina ist der alte Kern einer Stadt in Marokko, meist aus dem Mittelalter. Sie ist von einer Mauer umgeben und man kann sie nur durch die alten Stadttore, Bab genannt, betreten. Die Häuser sind so gut wie alle im traditionellen Stil ohne Fenster nach aussen gebaut und entweder weiß getüncht oder in einer für die Stadt spezifischen Farbe gestrichen. Zum Beispiel ist die Medina in Marrakesch orange-rot, in Chefchaouen blau und in Essaouira weiß.
Richtige Straßen gibt es nur selten, meist sind es mehr oder weniger enge Gassen, die man sich mit Motorrädern, Eseln, Saftverkäufern und natürlich vielen Fußgängern teilt. Genau wie in alten europäischen Städten folgen die Gassen keinem Muster. Manchmal fühlt es sich an, als würde man durch ein kompliziertes Labyrinth laufen.
In einigen Städten ist der Autoverkehr in der Medina nicht erlaubt, Fes ist ein gutes Beispiel dafür. Da die Medina von Fes, auch Fes al bali genannt, ziemlich groß ist, ist sie damit der größte autofreie städtische Raum der Welt.
Viele der schönen Riads befinden sich in den Medinas. Das kann bedeuten, dass du dein Gepäck vom nächstgelegenen Bab tragen musst, da die Taxies nicht näher heranfahren können.
Außerdem befinden sich die meisten Paläste, Madrasas und die ältesten Moscheen innerhalb der Medinamauern. Daher kann man die Sehenswürdigkeiten meist gut zu Fuß erreichen. Gleichzeitig sind aber auch Teile der Medina nicht unbedingt für Rollstuhlfahrer geeignet.
Was ist ein Souk?
In anderen Ländern wird der Souk Bazaar genannt, meint aber eigentlich genau das Gleiche.
Im Grunde ist der Souk der Markt. In einigen Orten ist dies ein Platz im Freien, auf dem einmal in der Woche der Souk abgehalten wird. In einigen, vor allem den größeren Städten, ist es eine Art Markthalle, die jeden Tag geöffnet ist.
Auf dem Land, aber auch in den neueren Teilen der größeren Städte, gibt es in der Regel einen wöchentlichen Souk. Hier kann man frisches Obst und Gemüse, Fleisch, lebende Tiere und manchmal auch Dinge wie Keramik, Küchengeräte usw. finden . Hier in Merzouga ist der Freitagssouk mehr oder weniger der einzige Ort wo man die Frauen aus dem Ort draußen zu sehen bekommt.
In den größeren, touristischen Städten wird das Wort auch für die Teile der Medina verwendet, die heutzutage hauptsächlich zum Souvenirshopping genutzt werden. In Marrakesch zum Beispiel gibt es verschiedene Teile der Souks für die unterschiedlichen Waren. Teppich-Souk, Gewürz-Souk, Metallarbeiten-Souk, Leder-Souk.
Manchmal sind diese Bereiche überdacht, um Schutz vor Sonne und Regen zu bieten. Da die Gassen hier in der Regel eng, überdacht und sehr überfüllt sind, kann man sich leicht im Souk verlaufen. Aber für mich ist das ein Teil des Spaßes, ziellos herumzulaufen und zu sehen, wo ich lande.
In den kleineren Städten wie Essaouira oder Tetouan sind der Souk und die Medina wirklich gute Orte zum Einkaufen von Souvenirs. Die Preise sind besser als in Marrakesch oder Fes, und man wird nicht so sehr, wenn überhaupt, von den Verkäufern belästigt.
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