Marokko ist ein großartiges Reiseland, es ist vielfältiger, als die meisten Menschen denken. Man kann an der Atlantikküste surfen, im Atlasgebirge wandern und klettern, in der Sahara trekken und in den Städten einkaufen. Die Kultur ist reich an berberischen und arabischen, aber auch französischen Einflüssen. Ganz gleich, zu welcher Jahreszeit du nach Marokko reisen möchtest, du findest immer eine Gegend mit dem perfekten Wetter! Um dir bei der Vorbereitung zu helfen, habe ich diesen Artikel mit allem zusammengestellt, was du wissen musst, bevor du zum ersten Mal nach Marokko reist.

Und falls du dich fragst, woher ich diese Dinge weiß: Ich lebe hier und bin schon durch das ganze Land gereist. Ich hoffe also, dass dieser Artikel all deine Fragen beantwortet, aber lass mich bitte wissen, wenn dir noch etwas fehlt. Schreib mir einfach eine E-Mail oder kontaktiere mich auf Facebook oder Instagram!

Welche Fragen ich dir beantworte:

Wie lange sollte man Marokko bereisen?

Zu welcher Jahreszeit sollte man Marokko bereisen?

Ist das Reisen in Marokko sicher?

Was sollte man in Marokko anziehen?

Wie kann man sich in Marokko fortbewegen?

Spricht man in Marokko Deutsch oder Englisch?

Wie kann man Geld sparen?

Wie bleibt man in Verbindung?

Was ist mit Bargeld im Vergleich zu Kreditkarten?

Wie lange sollte man Marokko bereisen?

Wie in jedem Land der Welt ist dies eine wirklich schwierige Frage. Man kann monatelang bleiben und trotzdem nicht alles sehen. Ich denke, es hängt hauptsächlich davon ab, was für eine Art Reisender du bist. Möchtest du das Land und die Kultur näher kennen lernen oder bist du froh, wenn du nur die Sehenswürdigkeiten anschauen und dich schnell weiter bewegen kannst?

Im Atlasgebirge

Ich empfehle mindestens 2 Wochen, da das Land größer ist, als es scheint, und die Entfernungen weit sind. Aber wenn du nur eine Woche Zeit hast, kannst du dir meine einwöchige Reiseroute für den Süden Marokkos ansehen, um dir einen Eindruck davon zu verschaffen, was du in diesem Zeitrahmen sehen kannst.

Wann ist die beste Reisezeit für Marokko?

Das hängt von deinen Plänen ab. Für die großen Städte, wie Marrakesch und Fes, sowie eine Reise in die Wüste sind Oktober, November, Februar und März am besten. Wenn du in den Berge Wandern willst, würde ich November bis März auslassen, da es dann häufig Schnee gibt.

Frau in Winterklamotten im Schnee in den Bergen, Marokko, beste Jahreszeit, Tipps und Tricks Marokko
Schnee im Mittleren Atlas im November

Die Küste ist zu jeder Zeit schön, aber selbst im Sommer haben Orte wie Essaouria Temperaturen von maximal 20-25 °C, so dass es für manche zu kalt zum Schwimmen ist. Außerdem machen die Marokkaner im Sommer auch Urlaub, und somit sind die Küstenstädte und Strände voll, und die Unterkünfte teurer.

Hier kannst du mehr Details über das Wetter in Marokko lesen.

Ist Marokko sicher?

Meiner Meinung nach ja! Natürlich gibt es Zwischenfälle, wie es sie heutzutage an jedem Ort der Welt geben kann. Aber das Risiko von Terroranschlägen ist sehr gering, es gibt keine Tropenkrankheiten, und Schlangen und Skorpione sind weitaus seltener, als man denkt.

Der Verkehr ist vermutlich das größte Sicherheitsproblem, auch da viele Taxis nicht über funktionierende Sicherheitsgurte verfügen.

Wenn du dich entscheidest, in Marokko Auto zu fahren, verlasse die großen Städte schnell und lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Achte auf Polizei und Gendarmerie am Stadtrand, sie haben normalerweise eine Reihe von Schildern, die sagen, dass man langsamer fahren oder anhalten soll. Wenn man nicht anhält, muss man mit einer saftigen Geldstrafe rechnen. Aber normalerweise winken sie die Touristen nur durch.

Straßenschild Achtung Kamel!
Kamele kreuzen

Als alleinreisende Frau wirst du dich wahrscheinlich irgendwann über die Annäherungsversuche der marokkanischen Männer ärgern, aber gefährlich sind sie nur sehr selten. Die meisten wollen dir etwas verkaufen oder dir gegen ein Trinkgeld den Weg zeigen. Ich vermeide dies, indem ich immer weiß, wohin ich gehe (ich benutze die App maps.me, die auch in den Medinas funktioniert) und immer eine Sonnenbrille trage. So sehen die Leute nicht, was oder wen ich gerade anschaue. Ich ignoriere auch alles, was sie zu mir sagen, und wenn sie mir zu nahe kommen, sage ich „la“, was auf Arabisch „nein“ bedeutet.

Was soll ich anziehen? Dresscode in Marokko

Da Marokko ein muslimisches Land ist (wenn auch ein ziemlich modernes), sollte man konservative Kleidung tragen. Für Männer bedeutet das keine Shorts, für Frauen keine Shorts, kurze Röcke, ärmellose oder freizügige Oberteile. Je mehr du dich bedeckst, desto mehr Respekt wird man dir entgegenbringen.

Viele einheimische Mädchen tragen eng anliegende Jeans oder Leggings kombiniert mit einem weiten, langen Hemd, das ihren Hintern bedeckt. Das ist also definitiv ein Outfit, das du rocken kannst, wenn du keine langen Röcke magst.

Dein Haar musst du nicht bedecken, aber vielleicht tust du es freiwillig doch, weil die Sonne sonst deine Kopfhaut verbrennt. Meistens benutze ich dafür einfach einen Schal, den ich als Hijab oder Turban trage, je nachdem, wo ich bin. Man kann aber auch einen Sonnenhut oder Cap aufsetzen.

Egal, wie heiß es ist, ich trage immer knöchellange Hosen oder Röcke und T-Shirts oder dünne langärmelige Hemden. Und hier in Merzouga mögen und respektieren mich die Frauen dafür.

Was man in Marokko anziehen sollte, Frau in langer Hose und langärmeligen Shirt vor Brunnen an Hassan 2 Moschee in Casablanca
Eines meiner Standardoutfits in Marokko

Natürlich wirst du auch Touristen sehen, die viel freizügiger angezogen sind. Und obwohl ihnen dadurch nichts Schlimmes passiert, heißt das nicht, dass du das auch tun solltest.

An den Stränden kannst du natürlich einen Bikini tragen, aber auf dem Weg von und zur Unterkunft, sollte man sich bedeckter halten. Die einheimischen Frauen gehen voll bekleidet ins Wasser, und man wird im Bikini viele unangenehme Blicke und Kommentare erhalten.

Wenn du in die Wüste fährst, sei dir bewusst, dass der Sand seinen Weg in alles findet. Vor allem durch Mesh-Materialien. Daher werden die meisten Turnschuhe, Sneakers und sogar einige Wanderschuhe danach ruiniert sein. Der Sand sammelt sich im Inneren des Materials und beginnt, auf die Zehen zu drücken, was sehr unangenehm ist. Außerdem macht der Sand zwischen den Zehen extrem unangenehme Blasen. Trag also am besten entweder Sandalen oder hohe Lederwanderschuhe, um dies zu vermeiden.

Wie bewegt man sich in Marokko am besten fort?

Es gibt viele Möglichkeiten, sich ohne eine organisierte Tour fortzubewegen. Alle Informationen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in Marokko findest du hier.

Eines solltest du beachten, die Entfernungen sind viel grösser (oder dauern zumindest viel länger), als es auf der Karte aussieht! Plane entsprechend!

Sprechen die Leute in Marokko Deutsch oder Englisch?

Das variiert sehr stark. Menschen, die im Tourismus arbeiten, sprechen meistens Englisch, manche etwas Deutsch, einige besser als andere. Taxifahrer, lokale Restaurant- und Ladenbesitzer sprechen in der Regel weder Englisch noch Deutsch. Aber sie sind meist sehr geduldig und versuchen, dich zu verstehen und dir zu helfen, selbst wenn du „Hand und Fuß“ sprichst. Ab besten lernst du ein paar Grundkenntnisse in Französisch, da es weit verbreitet und viel leichter zu erlernen ist als Arabisch.

Wie kann ich Geld sparen?

Indem du öffentliche Verkehrsmittel benutz und in Restaurants isst, in denen die Einheimischen essen. Und feilsche um alles, was du kaufen möchtest.

Während der Bus von Marrakesch nach Merzouga ca. 25€ pro Person kostet, kostet ein Privatwagen für 4 Personen 400€ oder mehr.

Eine Tajine in einem lokalen Restaurant kostet dich etwa 4-5 € und reicht aus, um sie mit 2 Personen zu teilen, in touristischen Restaurants zahlt man leicht zwischen 7 und 12 €. Und glaub mir, geschmacklich gesehen willst du die billigere!

Traditionelle Tajine muss nicht teuer sein

Beim Einkauf von typischen marokkanischen Souvenirs in den touristischen Teilen der Souks kannst du dich normalerweise bei weniger als 50% des ursprünglichen Angebots einigen, also starte sehr niedrig! Außerdem kannst du Geld sparen, wenn du deine Souvenirs in kleineren Städten wie Essaouira statt in Marrakesch kaufst (hier sollte man allerdings nur ca. 20-30% runterhandeln).

Sei dir bewusst, dass bei jeder organisierten Tour (sei es ein Tagesausflug oder eine einwöchige Tour) die Führer für alles, was du kaufst, hohe Provisionen erhalten, was die Preise in die Höhe treibt. Vor kurzem wollte ich Amlou (das marokkanische Nutella) kaufen, und ich kannte die Preise dafür aus Essaouira, wo es überall verkauft wird. In einem Geschäft im Ourika-Tal wollten sie mehr als das Vierfache von dem, was ich vorher bezahlt hatte, also bin ich gegangen. Sie sagten meinem Freund, wenn er keine Provision wolle, würde der Preis weniger als 50% betragen! Versuche also, ein anderes Geschäft zu finden, eines, das nicht mit Reiseführern arbeitet, und du wirst anständige Preise bekommen.

Wie bleibe ich in Verbindung?

Ich empfehle den Kauf einer lokalen SIM-Karte von einem der großen Netzwerke, Orange, Maroc Telecom oder Inwi. Man zahlt etwa 4 € für die SIM-Karte und 1 € pro GB Daten (10 MAD = 1 GB, 3 Tage gültig; 20 MAD = 2 GB, 7 Tage; 50 MAD = 5 GB, 30 Tage). Viele Cafés und Hotels bieten zwar kostenloses WIFI an, aber die Qualität erlaubt es meist nicht, z.B. Instagram-Stories ohne Unterbrechungen anzusehen.

Mehr Informationen findest du in meinem Artikel über SIM Karten in Marokko.

Wie sieht es mit Bargeld vs. Kreditkarten aus?

In Marokko ist Bargeld König! In manchen Orten kann man mit Kreditkarte kein Auto mieten, kein Benzin tanken und in den Restaurants nicht mit Karten bezahlen. Einige große und teure Hotels nehmen Karten, und auch Supermarktketten wie Carrefour oder Marjane.

Ich hole mir Bargeld am Geldautomaten, die von der Bank El Barid verlangen keine zusätzlichen Gebühren und haben einen guten Umrechnungskurs. Man muss sich nur bewusst sein, dass die Automaten nicht mehr als 2000 MAD auf einmal und offiziell nicht mehr als 7000 MAD pro Tag ausgeben.

Vor allem an den Ständen braucht man immer Bargeld

Achte darauf, immer etwas Kleingeld zur Hand zu haben, denn die meisten Geschäfte haben kein Kleingeld und werden jemanden zum Geldwechseln suchen und dich dort warten lassen. Häufig eine Taktik, um den Kunden zum Aufrunden zu bewegen.

Hast du noch weitere Fragen, die ich nicht beantwortet habe? Lass es mich in den Kommentaren wissen oder schick mir eine E-Mail oder Nachricht bei Facebook oder Instagram!

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