Während die großen Sehenswürdigkeiten fast alle Eintritt kosten, gibt es jede Menge kostenlose Attraktionen in Marokko, die ihnen in nichts nachstehen. Ob du ein enges Budget hast, oder nicht, diese Orte in Marokko solltest du besuchen!
Beobachte das Leben in den Medinas
Die Medinas sind definitiv die besten kostenlosen Attraktionen in Marokko. Und sie unterscheiden sich tatsächlich so sehr voneinander, dass es einem nicht langweilig. Die Medina in Marrakech ist orange und leider oft sehr voll. Die Medina in Fes ist eher gelblich, Motorrad-frei und sehr verwinkelt. Die Medina in Essaouira hat ein Schachbrettmuster und liegt direkt am Meer. Die Medina von Chefchaouen ist blau, die von Ouezzane grün.
In allen kann man hervorragend bummeln und Leute beobachten. Meist gibt es in der Medina auch jede Menge Einkaufsmöglichkeiten, entweder im Souk oder in kleinen Shops in den Gassen.
Geh in einem der Souks einkaufen
Jede Stadt hat einen Souk. Manchmal in Form eines Gebäudes, manchmal eher wie ein Wochenmarkt. Mein liebster, authentischer Souk ist der in Rissani auf dem Weg nach Merzouga. Sonntag ist dort der große Markttag (und Dienstag und Donnerstag etwas kleiner) und die Stadt ist voll mit Menschen, die aus den umliegenden Dörfern kommen, auf Eseln reitend oder Pferdekarren fahrend. Man kann dort alles kaufen, von Obst und Gemüse bis hin zu Eseln und Schafen. Es macht wirklich Spaß, dem bunten Treiben zuzuschauen.
In den größeren Städten, z.B. Marrakesch und Fes, sind die Souks halbe Stadtteile und zum Teil überdacht. Hier wird eher für die Touristen verkauft, es gibt Souvenirs in jeder Qualität.
Höre den Geschichten zu am Jmaa el fna
Eine der Hauptattraktionen und unterhaltsamsten Erlebnisse in Marrakesch ist ein Abend auf dem Jemaa al fna, dem Hauptplatz der Stadt. Ich empfehle, den Sonnenuntergang von einer der Dachterrassen zu genießen und dabei an einem Orangensaft oder einem traditionellen Minztee zu nippen.
Später kann man über den Platz spazieren und den Geschichtenerzählern zuschauen oder traditioneller Musik lauschen. Die besten Geschichtenerzähler findet man, indem man nach dem größten Menschenknäuel Ausschau hält. Und auch wenn man keine der lokalen Berbersprachen versteht, ist es wirklich faszinierend anzuschauen.
Wandere im Tal der Rosen
Das Tal der Rosen liegt hinter Kelaat M’Gouna und ist meiner Meinung nach das schönste der Täler südlich des Atlas. Man kann sehr gut im Ort Bou Thrarar übernachten und von hier die eine oder andere Wanderung unternehmen. Wenn man sich im Haupttal bewegt, kann man gut ohne Guide wandern, da gibt es keine Möglichkeit sich zu verlaufen.
Lege einen Strandtag ein
Wenn du auf der Suche nach einem einsamen und malerischen Strand bist, solltest du einen Ausflug nach Tafedna machen. Dieses kleine Dorf liegt direkt am Meer und hat einen sehr schönen Strand, der unter der Woche praktisch leer ist. Als wir dort waren, konnte man für 20 DH einen Sonnenschirm für den Tag mieten und es gibt einige kleine Läden und Restaurants.
Der Strand ist toll zum Schwimmen und Baden, aber es gibt keine andere Unterhaltung, außer den kleinen Fischerbooten zuzusehen, die am Nachmittag ihren Fang einbringen. Außerdem gab es keine Rettungsschwimmer, man sollte also ein geübter Schwimmer sein.
Legzira war berühmt für seinen Elefantenfelsen, ein Bogen aus dem für die Region typischen roten Gestein. Leider ist er vor ein paar Jahren zusammengebrochen. Es gibt aber noch viele weitere Felsbögen am Stand, sie sind nur nicht so eindrucksvoll.
Der kleine Ort in der Bucht hat ein paar Hotels und Appartements mit Blick auf den Atlantik.
Fühl dich wie ein Filmstar
Ait Ben Haddou wurde vor etwa 1000 Jahren gegründet und war früher eine recht reiche Stadt, da sie die erste Station für alle Reisenden und Händler war, die aus dem Norden durch den Atlas kamen. Durch den Reichtum bestand also ein ziemlich großer Bedarf an Befestigungsanlagen, und man kann dies noch heute an fast jedem Gebäude sehen.
Heute ist der Ort weitgehend unbewohnt, wird aber von Touristen, und gelegentlich auch von Filmteams aufgesucht. Man kann hier also auf den Pfaden von Russel Crowe (in Gladiator) und Orlando Bloom (in Kingdom of Heavens) wandeln.
Auch Essaouira ist eine bekannte Filmlocation, hier wurden Teile der Serie Game of Thrones gedreht.
Mach Fotos wie ein Instagramstar in Chefchaouen
Chefchaouen wurde durch Instagram berühmt. Bevor jeder Reiseblogger Fotos aus der blauen Medina gepostet hat, hat sich kaum ein Tourist in die Stadt verirrt. Es ist wirklich schwer einzelne „Sehenswürdigkeiten“ hervorzuheben, da fast jede Ecke fotogen ist. Du solltest also einfach herumlaufen, dich verlaufen und so viele Fotos machen, wie dein Herz begehrt. Da die Medina wirklich klein ist, brauchst du dir keine Sorgen zu machen, du wirst immer den Weg zurückfinden.
Streetart in Asilah
Asilah ist eine sehr niedliche und gemütliche Kleinstadt am Atlantik. Jedes Jahr findet hier ein Festival statt, bei dem Künstler interessante Bilder an die Hauswände in der Medina malen. Das heißt, man muss eigentlich jedes Jahr wiederkommen, um die neuen Kunstwerke zu sehen.
Die Medina ist sehr klein, hauptsächlich in weiß und blau gehalten und es gibt relativ wenig Touristen hier. Trotzdem, oder gerade deswegen, lohnt sich ein Besuch.
Fotografiere die Gerbereien in Fes
Eine der größten Attraktionen in Fes ist der Besuch und das Fotografieren der Gerbereien. Vor allem die größte, die Gerberei Chouara, ist heutzutage wahrscheinlich der am meisten fotografierte Ort in Fes. Ich bin sicher, dass jeder die farbenfrohen Fotos der Gerberei in Fes schon auf Instagram gesehen hat.
In Fes wird Leder immer noch auf die gleiche Art wie vor Hunderten von Jahren gegerbt, mit Taubenkot, Branntkalk und Rinderurin (daher der Geruch!) sowie mit natürlichen Farben. Die Männer treten dann in diesen riesigen Kesseln auf dem Leder herum und machen es weich, während sie gleichzeitig ihre eigene Haut diesen starken Chemikalien aussetzen. Obwohl sie ein gutes Gehalt verdienen, ist ihre Lebenserwartung eher kurz.
Besuche das Grab von Ibn Battouta in Tanger
Hast du jemals von Ibn Battuta gehört? Er war sozusagen der Marco Polo der islamischen Welt. Er wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts in Tanger geboren und reiste im Laufe seines Lebens bis nach China und zurück sowie durch Teile Ost- und Westafrikas. Seine Berichte wurden von einem berühmten Schriftsteller der damaligen Zeit aufgeschrieben, gingen aber für einige Jahrhunderte irgendwie verloren. Heute ist er eine berühmte Persönlichkeit in der islamischen Welt, und sein Grabmal befindet sich hier in Tanger.
Es ist ein wenig versteckt im westlichen Teil der Medina und eher unscheinbar. Aber ich denke, es ist ein großartiger Ort, um einem der größten Reisenden aller Zeiten Respekt zu zollen.
Besichtige die Herkulesgrotte
Die Herkuleshöhle, oder Herkulesgrotte, ist vielleicht die bekannteste der Attraktionen von Tanger, befindet sich aber tatsächlich einige Kilometer westlich der Stadt. Heutzutage ist sie leicht zu besichtigen, da der Weg hinunter in die Höhle gepflastert ist, so dass man sie bei jedem Wetter sicher erkunden kann.
Der Eingang der Grotte zur Meerseite hin sieht aus wie ein spiegelverkehrter Umriss von Afrika und ist ein sehr beliebtes Fotomotiv.
Sieh dir den spanischen Einfluss in Tetouan an
Tetouan liegt im äußersten Norden Marokkos, in der Nähe des Mittelmeers. Tetouans Medina ist eine der kleinsten in Marokko, aber eine der am besten erhaltenen. Sie hat weiß getünchte Wände und ist auf die Seite eines Hügels gebaut, was sie sehr fotogen macht.
Die gesamte Medina ist immer noch von einer großen Mauer umgeben, und man kann sie nur durch eines der sieben Stadttore betreten. Teile der Medina sind mit grünen Holzdächern bedeckt, die im Sommer den nötigen Schatten spenden.
Die Medina grenzt an das Spanische Viertel, das ebenfalls in weiß gehalten ist, aber viel neuer und mit den typisch spanischen Balkonen. Es ist dieser Kontrast, der Tetouan zu einer meiner Lieblingsstädte in Marokko macht.
Bewundere das schönste Stadttor in ganz Marokko in Meknes
Das Bab Mansour in Meknes gilt als das schönste Stadttor in ganz Marokko. Und nach allem, was ich bisher gesehen habe, muss ich dem zustimmen. Es ist nicht nur riesig, es ist auch aufwendig dekoriert und mit einigen Säulen versehen, die Moulay Ismail aus Volubilis „mitgenommen“ hat.
Am besten bewundert man das Bab Mansour vom Place el Hedim oder einem der umliegenden Dachcafés aus am späten Nachmittag, wenn die Sonne auf darauf scheint.
Weitere generelle Informationen zum Reisen in Marokko findest du in den folgenden Artikeln:
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